Im September 2010 waren 24130 Ingenieure arbeitslos, gegenüber dem Vormonat ein Minus um ca. 4 Prozent. Die Zahl der offenen Stellen stieg um 2 Prozent auf 64.300. Die meisten offenen Stellen melden der Maschinenbau- und Fahrzeugbau mit 17.100 Vakanzen, in der Elektrotechnik fehlen 10.500 Ingenieure. Nach Regionen betrachtet ist Baden-Württemberg mit 11.500 offenen Stellen am stärksten betroffen.
Vor diesem Hintergrund mutet die aktuelle Zuzugsdebatte bizarr an. Es werden dringend ausländische Fachkräfte benötigt, um den hohen Innovationsgrad in deutschen Unternehmen weiter aufrecht erhalten zu können. Die aktuelle Debatte schreckt jedoch potentielle Interessenten noch stärker ab, und dies, obwohl Deutschland ohnehin nicht zu den Favourites bei qualifiziertem Personal gehört.
Die Zahlen offenbaren darüber hinaus die Mängel bei der Aus- und Weiterbildungssituation in Deutschland. Gravierende Probleme existieren nach wie vor bei der Durchlässigkeit von Abschlüssen, aber auch den Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Studium. So weisen die Ingenieurstudiengänge eine extrem hohe Studienabbrecherquote auf.
Ruth Fischer-Pusch
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