Die Geschäfte laufen zwar extrem rund, doch die Stimmung bei den Beschäftigten ist mehr als kritisch. "Doch der betriebswirtschaftliche Erfolg zeigt nur eine Facette der Walldorfer Wirklichkeit." Eine der vielen Mitarbeiterbefragungen zeigt zum wiederholten Mal auf, dass die SAPler "dem Aufschwung hohen Tribut" zollen.
Die Arbeitsbelastung erhöhte sich von 2010 auf 2011 um 6% auf nun 59%.
Die Grenzen der Belastbarkeit steigerte sich von 48 % auf 52%.
Und der Wert für "Meine Familie sagt, ich opfere mich zu sehr für den Job auf" erhöhte sich auf 47%.
Viele Beschäftigte befinden sich in einer Sinnkrise, denn sie werden von permanenten Restrukturierungen, Prozessoptimierungen und Rationalisierungsmassnahmen, unbezahlten Überstunden, Zeit- und Leistungsdruck sowie Gehaltseinbußen geplagt.
"Doch wie lange noch kann die Softwareschmiede die guten Zahlen fortschreiben, wenn die Entwicklertruppe - das Herzstück eines jeden IT-Konzerns - ausbrennt?", fragt sich das Manager-Magazin.
Zustimmen können wir der Aufforderung: "Snabe, der SAP gemeinsam mit Bill McDermott (50) seit 2010 führt, ist jetzt besonders gefordert. 'Lean' fällt in seine Zuständigkeit. Denn bei keinem Dax-Konzern zählt die Befindlichkeit der Belegschaft so viel wie bei SAP." Schon in der Vergangenheit mussten Vorstandsmitglieder das Unternehmen wegen schlechter Stimmung im Unternehmen frühzeitig verlassen.