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IT-Magazin

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05.12.2011 In der neuesten Ausgabe des IT-Magazins "Zeit für neue Zeiten": Den Arbeitsalltag entschleunigen, Leistungsbedingungen hinterfragen, ausufernde Arbeitszeiten eindämmen;

Nachmittags ab 15.00 Uhr kommt meistens die Panik hoch. Arbeitspensum nicht geschafft - weil es tausend kleine Unterbrechungen gab: Telefonate, Mails durchchecken, Gespräche mit Kollegen; weil andere zu spät zugearbeitet haben; weil niemand etwas entscheiden will. Der Support klappt nicht, der Kunde nervt, die Deadline des Projekts ist in Sicht - und zu Hause warten Frau und Sohn darauf, endlich mal wieder etwas gemeinsam zu unternehmen. Immer dieser Druck, die dahin fließende Zeit und das Bestreben, alles prima hinzukriegen. Die Katastrophe wäre: Job weg, Frau weg, Sohn weg.

Die Lebensgeschichten von Burnout-Betroffenen sehen oft ziemlich ähnlich aus. Eigentlich will jede/r einen "guten Job" machen - im Betrieb, zu Hause, in Sport und Freizeit. Aber die Arbeit ist wie ein Sog, man entkommt ihr nicht. Die Leistungsschraube dreht an, die Sachzwänge erscheinen kaum beeinflussbar, das Hamsterrad läuft auf Hochtouren - jeden Tag. Es macht keinen Spaß, sich zu vergegenwärtigen, wieviel Zeit und Kraft für welches Ergebnis aufgebracht wird.

Verlorene Zeiten sind die, die nicht erfasst und deshalb nie ausgeglichen werden, für die man keinen Gegenwert erhält und die einem mit steigendem Ausmaß irgendwann den Selbstwert nehmen.

Gerade im ITK-Sektor verfallen Arbeitszeiten zu einem erheblichen Teil. Häufig ursächlich ist die Vertrauensarbeitszeit, bei der niemand gefordert ist, seine Arbeitszeiten offenzulegen und die einen "frei" sein lässt, den tatsächlich erbrachten Aufwand nicht wahrnehmen zu müssen. Doch selbst dort, wo die Beschäftigten ihre regulären Arbeitszeiten korrekt aufschreiben, kommt das wahre Ausmaß der an die Arbeit gebundenen Zeit oft nicht ans Licht. Denn viele nehmen ihr IT-Projekt gedanklich mit in den Feierabend, setzen sich zu Hause - "ganz in Ruhe" - damit auseinander, arbeiten vor, um am nächsten Tag das Arbeitspensum schaffen zu können.

Immer getrieben von hohen Erwartungen, die auf ihnen lasten und von immensem Leistungsdruck. Mit ihrer arbeits- und leistungspolitischen Initiative will die IG Metall ausufernden Arbeitszeiten und dem steigenden Leistungsdruck begegnen. Ziel ist es, die Ursachen offenzulegen, die ins Hamsterrad führen und zusammen mit den Beschäftigten - als Experten ihrer Arbeitsprozesse - Lösungen zu finden, Ansprüche an die Arbeit und Arbeitszeit zu formulieren und entgrenzter Arbeit individuell und kollektiv Grenzen zu setzen. Gemeinsam für ein besseres Leben.

Weiter ein Bericht der IT-Tagung "Solidarität statt Konkurrenz" von IG Metall in Essen:

"Besonders spannend fand ich den Vortrag von Professor Braungart. Das hört man selten: Die Unternehmen sollen gut verdienen, aber alles, was über eine Renditemarge von zehn Prozent hinausgeht, solle der Belegschaft zugute kommen. SAP hatte im vergangenen Jahr eine Marge von 31,5 Prozent, in diesem Jahr von 32,8 Prozent und strebt für 2015 runde 35 Prozent an. Wenn 25 Prozent an die Beschäftigten zurückflössen wäre das großartig. Schön, wenn solche Vordenker ihre Ideen vor einem so prominenten Publikum öffentlich machen!"
Eberhard Schick, Betriebsrat SAP AG Walldorf

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Letzte Änderung: 05.12.2011

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